ANDY VAZ -Live in Detroit CD

(VAZBIT-008)

Skug (Austria)

Dass Detroit mittlerweile beinah schon in einem Atemzug mit religiösen Pilgerorten wie Mecca genannt werden kann, hat wohl nicht zuletzt mit der scheinbar immer noch von jener Stadt ausgehen Magie, wie unlängst übrigens auch die sehr empfehlenswerte Compilation "In the dark - the soul of Detroit" (Still music) eindrucksvoll belegt hat, zu tun, von der sich auch Background Labelbetreiber Andy Vaz unlängst wieder mal ein Bild gemacht hat. Im Mai 2005 spielte er ebendort ein Clubkonzert vor begeisterter Crowd um jenem Ort, an dem alles begann, musikalischen Tribut zu zollen. Wer sich nun vielleicht fragt, wie denn so viel Sprititualität mit der rockistischen Veröffentlichungsform des Livealbums unter dem Schirm deeper Minimalsounds zusammengeht, dem sei gesagt, dass "Live in Detroit" nach Tokyo quasi Teil 2 einer Serie zu sein scheint, die veranschaulicht, wie souverän Vaz gerade live durch sein Material steuert, lose Strukturen gekonnt eineinader verankert und durch diesen spontanen Prozess Überschmückungen und unnötigen Schleifchen gekonnt umschifft, sodass am Ende ein tief groovendes, dezent flimmerndes Minimalhouse Monster steht, dem Effekthascherei aber sowas von fremd ist,wie Detroit selbst florierende Wirtschaft. Zwischen eingesprenkelten Spoken Word Samples öffnet Vaz die Schere ziemlich weit und vereint klassische Detroit-Elemente mit dubbigen Skelettgefrickel oder housigen Wandersynths, meist unterlegt mit tightem Drumgerüst. Großartig abgründig das hier, bleibt nur die Frage offen: R u deep enuff 4 dis?