Auf "Live In Tokyo" erscheint Andy Vaz' Clicks-Sound in einem ganz anderem Licht. Durch die stärker herausgearbeiteten Beats, die manchmal in Richtung eines frühen Detroiter Minimalismus gehen, erhalten die Raumsetzungen der Sounds eine sehr deutliche Kontrastfolie, werden unglaublich zwingend entwickelt. Von diesem Set aus betrachtet wirken die fünf EPs auf Sound Variation wie der Masterplan, auf "Live In Tokyo" wird vermittelt, in Beziehung gesetzt. Es ist tatsächlich so fundamental: Vaz hat sich eine ganz eigene Weise erarbeitet Sounds in Techno-Tracks einzubringen. Die Sounds funktionieren zugleich rhythmisch und flächig, erzeugen ein Schlingern, einen Dreh, der immer zugleich in eine räumliche und in eine zeitliche Richtung geht. Die Glitches produzieren nicht bloß Tiefe oder Fließen, sie erzeugen eine extrem bewegliche Raumeffekte, die sich Takt für Takt neu erschaffen. Der Groove wirkt als wären die Bassdrums flüssigkeitsgelagert, als fixierten sie sich Beat für Beat erst im Bezug auf den Rest. - Andy Vaz hat den Minimalismus verlassen ohne sich auf die alten Track-Hierarchien zu beziehen. Trotz der Maxis eine komplett überraschende CD.