Various Artists - Potlach EP

(Bruchstücke 010)

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"Ne me quitte pas" säuselt uns Max E. ins Ohr und hinein in einen bezaubernden Track hintergründiger jazzyness zu plätscherndem Triggerfunk, der sich nach dem unglaublich herzzerreissenden Intro langsam in eine Art moderne Form von Balearic Acid verwickelt. Stakkato, smooth rund perkussiv gegroovt, und ein wenig Psychedelik zwischen der Strenge und den präzisen Effekten. Ausserdem ein Stück, dass einen davon überzeugt, wie sehr der Vordergrund zum Hintergrund werden kann und warum Snarewirbel doch gut sind. Danach dann, das ist nämlich eine Mini-EP, ein Stück von Andy Vaz, der auch mit überraschend housig-jazzigen Sounds an seine "White X Variation" rangeht, was nicht nur vom Titel Brinkmann Nähe erzeugt, aber natürlich wesentlich ausufernder in den Effektparametern herumgeistern lässt, aber dennoch eine überraschende Floornähe hat. Umdrehen, in kleinen Bächlein baden, swingtime mit Move D. Extrem niedlich dieses Stück, kann mir vorstellen, dass Luciano sowas zum Aufwachen hört... Sag mal kann es wirklich sein, dass ich zum Dubliebhaber mutiere nur wegen "Breakin' the Tree"? Miguel Navas "Crucero" holt einen dann wieder auf den Boden der zauseligen Tunnelvisionen zurück, nimmt den Dubfaden auf und spinnt ihn gen Gullideckel, wo die Grooves langsam die Stadt überschwemmen, um dort wie ein Nebel zu verdampfen. Janovsky vs. Scheben machen Schweizer Witze mit einer kleinen Hommage an Akufen im Kölschen Reggeagroove. Eine perfekte Platte. Wenn wirs nicht überstrapaziert hätten, das Cover says it all. Hammer.