ANDY VAZ - Sound Variation 3-3 & 4-4
(SV-003 + SV-004)
OUK Magazin
"Der Mann ist fleissig. Wie auf den ersten beiden Ausgaben dieses extrem privaten labels wird die Musik der 3-3 bestimmt durch impolsionen. Implosionen von kurz editierten Flächen, die zum Teil wirklich komische Geräusche ergeben und klaustrophobische Amtmosphären heraufbeschwören, sowie eine Paranoia abbilden, in der man sich komischerweise wohlfühlt, weil man nicht abstürzen kann: die Monotonie hält einen am Boden. Alles scheitn sich um eine Mitte zu drehen, die nicht von der Bassdrum diktiert wird. Sounds werden geschichtet, brechen aber geisterhaft immer sofort wieder weg. Das ist ein eigener Humour. File under: "Die reise ins Ich" Oder: "wie vertone ich die Einführung von medizinischen Sonden in anatomische Systeme". Die Bassdrum als Herzschlag bildet da gerade eine authentische Kulisse. Nach der erstaunlichen psychedelischen Kammermusik der 2-2, klingt die 3-3 wie eine warme, öffnende variablere Fortführung seines Technoentwurfes. Die wahre Sensation kommt aber Ende September mit der 4-4! Extrem funky und fordernd das hier! voll mit Idden und Brüchen kreisen seine zähen Geistertracks nicht mehr schüchtern sondern selbstbewusst agressiv. Dicke Bässe, claps, säckeweise chords hat Vaz für die drei tracks massenhaft aus dem Ärmel geschüttelt. Im ersten Track lässt er quasi eine eigene big band ins Laptop, um den Funk mit kosmischen Bläserersätzen zu veredeln. Hört sich sehr farbig an. Mit der B-Seite wird die Tanzfläche ins Visier genommen. ein organischer Beat und der dickste Bass den Vaz ge programmiert hat. "Let there be house" sagt der und meint aber immer noch Techno Advangarde. willkommen in der ersten Liga!